Vampires Dawn Schlechte Handlung - sehr gute Atmosphäre?

Alles zu Vampires Dawn I - Reign of Blood
Harlekinman
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Vampires Dawn Schlechte Handlung - sehr gute Atmosphäre?

Beitrag von Harlekinman »

Liebe Freunde der Vampir-Pixel-Rollenspiele,

in den folgenden Zeilen werde ich mich als Ketzer erweisen und Kritik an unserem heiligen Gral vornehmen. Deshalb sehe ich mich vorab dazu genötigt einmal festzuhalten, dass ich ein großer Fan und Bewunderer des Spiels bin und das ich es in keinster Weise für schlecht halte. Dennoch denke ich, dass Vampires Dawn eine ausbaufähige Handlung besitzt, die durch eine enorm gut übermittelte Atmosphäre wieder wett gemacht wird.
Meine Frage ist, stehe ich mit meiner Meinung alleine da, oder denken viele ähnlich?
Ich glaube, dass ein Aufzeigen der Stärken und Schwächen des ersten Teils der VD-Reihe zum einen dabei helfen kann, unsere Erwartungen an das sich in der Entwicklung befindende VD 3 realistisch zu halten, und zum anderen dazu dienen kann, uns begreiflich zu machen, weshalb wir so begeistert von Vampires Dawn sind oder waren. Deshalb würde ich mich gerne zu dieser These austauschen.

PS. natürliche werde ich noch Gründe nachliefern, aber ich möchte gerne einmal hören wie der Grundtenor ist.

Auf eine rege Diskussion
euer Harlekinman
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In_Pace
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Re: Vampires Dawn Schlechte Handlung - sehr gute Atmosphäre?

Beitrag von In_Pace »

Hey Harle,

Ich verstehe die Zurückgenommenheit deiner Kritik nicht wirklich. Ich war nie großartig im VD-Forum aktiv, aber vertritt man hier wirklich felsenfest die Meinung, VD sei ein gutes Spiel/ sei objektiv gut gealtert? Ist es nämlich nicht.

Damals war es gut, und es ist großartig, was Marlex damit in Gang gesetzt hat. VD2 hingegen ist meiner Ansicht nach gut gealtert und immer noch recht geil. Aber der erste Teil? Grauenerregendes Gameplay, furchtbares Balancing, und wenn man die Story mal ganz logisch betrachtet, passiert kaum was außer dass man an 2-3 Orte rennt und zwischendurch massiv gegen unfaire Monsterhorden grindet. *Hust hust Eismagier hust hust*
Das hat finde ich weniger mit Ketzerei zu tun als mehr mit recht logischer Analyse.

Die Handlung von VD1 ist recht austauschbarer und dünner Murks, wenn du mich fragst. Das erste Drittel ist ganz solide, aber ab der Open World geht es bergab. Und ich denke, nach all den Jahren ist Marlex das auch bewusst. Beziehungsweise war es ihm das wohl vor VD2 schon. Sonst hätte er die selben Fehler ja wieder gemacht. VD2 ist dahingegen GERADE wegen seiner Handlung so gut.

Cheers! :)
Harlekinman
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Re: Vampires Dawn Schlechte Handlung - sehr gute Atmosphäre?

Beitrag von Harlekinman »

Naja, dann renne ich wohl nur offene Türen ein. Die dünne Handlung ist mir erst aufgefallen als ich das Buch zum ersten Teil gelesen habe, denn die eigentliche Handlung von VD1 passt auf einen Bierdeckel und dann wäre immer noch platz für eine kleine Anekdote. Außerdem findet nahezu keine Charakterentwicklung statt und weil die Charaktere so statisch bleiben, überrascht es den Spieler auch wenn Asgar sich auf einmal gegen die Gruppe stellt und Alaine bei Valnar bleibt. Der Elras Geist der am Ende auftaucht ist auch so dermaßen schlecht in den ersten Teil eingebaut, dass man von einem anti Deus ex Machina sprechen mag. Mich hatte das überrascht, denn ich habe die Handlung immer für eine der Stärken des Spiels gehalten. Allerdings hatte ich das Spiel auch mit 12 das erste Mal gespielt.

Jetzt mit 25 fällt mir auf, dass im ersten Teil die Atmosphäre sehr gut vermittelt wird und das viele kleine Elemente eingebaut wurden die dem Spiel den Anschein von Tiefe geben, worüber die Atmosphäre erhöht wird, aber dahinter steht immer noch eine platte Handlung. Man verbringt so viel Zeit mit den Charakteren über das grinden, dass man das Gefühl erhält diese zu kennen, dabei werden sie nur sehr dünn charakterisiert und bleiben deshalb sehr Eindimensional.

Für ein VD3 würde ich mir wünschen, dass an diesem Schwachpunkt am meisten gearbeitet wird, um das Spiel auch für Erwachsene interessant zu machen. VD1 ist meiner Meinung nach damit eher ein Spiel für Kinder. Der Erfolg mag seinerzeit auch daher gekommen sein, dass zum Zeitpunkt des Erscheinens kaum größere RPG-Maker Projekte fertig gestellt wurden, vor allem nicht in Deutschland.

Trotzdem darf man nicht vergessen, dass es sich um eines der atmosphärischsten RPG-Maker Projekte handelt.
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Bloody_Angel
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Re: Vampires Dawn Schlechte Handlung - sehr gute Atmosphäre?

Beitrag von Bloody_Angel »

Hey Harlekinman,

ich denke, es gibt durchaus mehr Leute, als man meinen möchte, die deine Meinung nachvollziehen können.
Mir ging es, als ich das erste Buch gelesen habe, tatsächlich nicht anders und bisher hat mich das auch davor abgeschreckt mir das zweite Buch zu kaufen. Da hier das komplette Gameplay weg war und solche Gameentscheidungen irgendwie verschriftlicht werden mussten, fiel auf, dass es inhaltlich auf jeden Fall ausbaufähig ist und dass man noch sehr viel mehr hätte schreiben können.
Die Geschichte von VD 1 selbst ist für die damalige Zeit etwas durchaus Neues gewesen mit der Dreiergruppe aus Vampiren, die ein Ziel verfolgen. Was meiner Meinung nach noch hätte kommen können (und müssen), ist Charaktertiefe. Teilweise folgten gerade Valnar und Asgar typischen Charakterklischees - der eine eben als guter Vampir, der sich weigert Menschen anzugreifen, und der andere als böser Vampir, der sich für etwas Besseres hält und Menschen als minderwertig erachtet. Das ist in der Basis nicht wirklich schlecht, aber dadurch wirken beide ein wenig oberflächlich. Das ist im Grunde ja, was du auch schon bemerkt hast.
Dazu wäre storytechnisch noch viel möglich gewesen, gerade im Bezug auf die Gegner.

Gesamt finde ich den ersten Teil gerade im Hinblick auf die Geschichte dennoch besser als den zweiten. Der zweite Teil ist so mit Plotfehlern und WTF-Momenten gefüllt, dass es keine Freude mehr ist. Beim ersten Durchspielen fällt das vielleicht noch nicht so sehr auf, da man mit dem Gameplay (das aber an manchen Stellen auch sehr nervig sein kann, siehe Burgenkämpfe) beschäftigt ist. Schaut man sich allerdings mal ein Let's Play an oder konzentriert sich anderweitig nur auf die Story, so wird man all diese Merkwürdigkeiten, Unsinnigkeiten und vieles mehr feststellen. Ich hatte mal eine Liste mit solchen Inhalten angefangen und sie wurde immer länger. Und tatsächlich betrifft es hier nicht nur die Hauptcharaktere, sondern alle Figuren. Merkwürdige Plotentscheidungen, Charaktere, die vollkommen "out of character" handeln, und offene Fragen häufen sich hier und werden auch im kompletten zweiten Teil nicht aufgeklärt.
Mal ein Beispiel (mehr möglich) : die Elras erobern hier ja die Burgen und haben, sobald die Burgenkämpfe anfangen, drei in ihrer Hand. Warum gehen sie nicht, solange vor allem die Barrieren noch nicht aktiviert sind, in die Dungeons und holen die Bruchstücke? In Asgars Schloss sagt Ghadar zwar, dass er den Eingang nicht gefunden hat, doch bei den anderen beiden Schlössern gibt es keine Ausrede dafür. Stattdessen unterwirft sich hier der Plot dem Gameplay und gibt den Vampiren die Chance die Burgen zu erobern und die Steintafeln selbst zu holen. Obwohl es von der Geschichte her keinen Sinn ergibt.
Und lasst mich nicht bei Convenience-Teleportation anfangen, die in diesem Teil nicht gut eingesetzt wurde.

Daher hoffe ich auch, dass Marlex sich nicht zu sehr an VD 2 orientieren wird, wenn VD 3 kommt. Es würde zu keinem guten Spiel führen.
O:)
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In_Pace
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Re: Vampires Dawn Schlechte Handlung - sehr gute Atmosphäre?

Beitrag von In_Pace »

Bloody Angel, du hast schon recht, wenn du sagst, dass VD2 an vielen Stellen an Logikproblemen krankt, das fällt mir auch oft auf, allerdings muss ich sagen als jemand, der das Spiel so 12 oder 13 mal durch hat, funktioniert bei VD2 in meinen Augen die Suspension of disbelief ganz gut. Das Meiste wird so gestrickt bzw. man als Spieler daran herumgeführt, dass es nicht so sehr stört, mir sind dann tatsächlich immer kleinere Sachen aufgefallen. Oder es wird eben einfach übergangen.

Legendär ist für mich da der Moment, in dem Asgar auffällt, dass ihr ganzer Plan, Alaine als Blutgeist wiederzubeleben, völlig für den Allerwertesten ist, weil der Zauber eben für Menschen gedacht ist. Riesiger Mindblowing-Moment. Und dann... funktioniert er doch!! WARUM AUCH IMMER. :ugly:

Trotzdem schätze ich VD2 sehr für Story, Atmosphäre und Charaktere. Abgesehen von dem diskussionswürdigen Gameplay wqar es besser darin, mich in eine mögenswerte Party einzuführen, die Vampire mit endlos vielen Bücher und NPC-Dialogen mit Tiefe zu versehen und etwa mit Nyria und den drei, vier verschiedenen Fraktion das Ganze etwas anzudicken.
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Bloody_Angel
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Re: Vampires Dawn Schlechte Handlung - sehr gute Atmosphäre?

Beitrag von Bloody_Angel »

In_Pace hat geschrieben:Legendär ist für mich da der Moment, in dem Asgar auffällt, dass ihr ganzer Plan, Alaine als Blutgeist wiederzubeleben, völlig für den Allerwertesten ist, weil der Zauber eben für Menschen gedacht ist. Riesiger Mindblowing-Moment. Und dann... funktioniert er doch!! WARUM AUCH IMMER. :ugly:
Warum das funktioniert? Weil das Gameplay und der Plot es verlangen.
Wobei man dazu sagen muss - bis zu der Szene, in der Valnar und Asgar es anbringen, ist niemals gesagt worden, dass man mit dem Zauber nur einen Menschen als Vampir zurückbringen kann. :-" Zumindest nicht dass ich wüsste. Das würde dann allerdings bedeuten, dass die Szene eigentlich ein künstlich geschaffener Konflikt ist, um die Beziehung zwischen den beiden Herren zu erschweren.
Aber wäre es nicht viel cooler gewesen, wenn Alaine nicht zurückgekehrt wäre und Valnar und Asgar alleine hätten fortfahren müssen? Dann wäre ihre Aufgabe gewesen eine Möglichkeit zu finden Alaine zurückzubringen, notfalls eben mit der Steintafel.

Plotpunkte zu übergehen halte ich nicht für eine gute Idee. Bestes Beispiel dafür ist ja die Sache rund um Jayna und ihre Herkunft. Im Forum wird ja immer wieder die Möglichkeit ausgesprochen (und DSDSteve und LetsPlayRetro sagen das in ihrem LP ja auch), dass Jayna Rarons Kind sein könnte. Auch wenn das Spiel selbst diese Möglichkeit niemals sagt oder ausbaut, sondern man es nur denkt und die Spieler sich ihre eigenen Theorien entwickeln müssen.
Gerade bei Rarons Geschichte gibt es aber einige Dinge, die man in Frage stellen könnte. Oh, da habe ich auch so einige Theorien, die das Spiel sogar durchaus gefördert hat. :up:

Was VD 2 aber auf der anderen Seite richtig macht, ist den Spieler zum Hinterfragen zu motivieren. Wenn ich darüber nachdenke, wie viele Gedanken ich mir über das Spiel und seine Geschichte gemacht habe - das schaffen nicht viele Spiele, möchte ich meinen.
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Moby
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Re: Vampires Dawn Schlechte Handlung - sehr gute Atmosphäre?

Beitrag von Moby »

Bloody_Angel hat geschrieben:
In_Pace hat geschrieben:Im Forum wird ja immer wieder die Möglichkeit ausgesprochen (und DSDSteve und LetsPlayRetro sagen das in ihrem LP ja auch), dass Jayna Rarons Kind sein könnte. Auch wenn das Spiel selbst diese Möglichkeit niemals sagt oder ausbaut, sondern man es nur denkt und die Spieler sich ihre eigenen Theorien entwickeln müssen.
Gerade bei Rarons Geschichte gibt es aber einige Dinge, die man in Frage stellen könnte.
Denk bitte nochmal daran, wenn Nyria das näxte Mal mit Aaron unterwegs ist & sie drauf zu sprechen kommen, ob ein Umweg über Norden nicht schaden könnte.
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Bloody_Angel
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Re: Vampires Dawn Schlechte Handlung - sehr gute Atmosphäre?

Beitrag von Bloody_Angel »

Moby hat geschrieben:
Bloody_Angel hat geschrieben:Im Forum wird ja immer wieder die Möglichkeit ausgesprochen (und DSDSteve und LetsPlayRetro sagen das in ihrem LP ja auch), dass Jayna Rarons Kind sein könnte. Auch wenn das Spiel selbst diese Möglichkeit niemals sagt oder ausbaut, sondern man es nur denkt und die Spieler sich ihre eigenen Theorien entwickeln müssen.
Gerade bei Rarons Geschichte gibt es aber einige Dinge, die man in Frage stellen könnte.
Denk bitte nochmal daran, wenn Nyria das näxte Mal mit Aaron unterwegs ist & sie drauf zu sprechen kommen, ob ein Umweg über Norden nicht schaden könnte.
Meinst du, wenn man mit Nyria und Aaron das Haus von Raron findet? Auch das Tagebuch Rarons ist kein eindeutiger Beweis, dass Jayna seine Tochter ist, denn es wird nie erwähnt. Mehr noch, das Spiel bestätigt die Geschichte von der Liebesbeziehung zwischen Nyrias Mutter und Raron durch eine zweite Partei (nämlich Nyrias Mutter eben) nicht. Anders gesagt: warum sollten wir Raron glauben, wenn er schreibt, dass er eine Beziehung zu ihr hatte? Kann es denn nicht auch sein, dass sich Raron das nur eingebildet hat und er in Wahrheit einfach nur sehr obsessiv war? Wissen wir denn, wie es um Rarons wahren, geistigen Zustand bestellt war? Wie gesagt, das Spiel selbst bestätigt nichts, sondern deutet nur an. Raron selbst weiß ja auch gar nicht, dass Nyrias Mutter schwanger war, nachdem er seinen besten Freund getötet hat (und solch ein Detail hätte er in seinem Tagebuch sicherlich erwähnt).
Ja, wie gesagt, ich habe Theorien zu dieser Sache.

O:)
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Moby
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Re: Vampires Dawn Schlechte Handlung - sehr gute Atmosphäre?

Beitrag von Moby »

Bloody_Angel hat geschrieben:Auch das (...) ist kein eindeutiger Beweis, dass ...
Doch ist es.
Die weiteren Ausführungen darüber, was im Buch nun wahr ist oder nicht & warum, sind allerdings sehr vage, hypothetische Spekulationen ohne konkreten Anlass.
Wenn du diesen Gedankengang weiterführst, könnte man ALLE Gegebenheiten im Spiel als "Unbewiesen" in Frage stellen, etwa weil wir nicht wissen, wie es um Großvaters Geisteszustand bestellt ist & seinen Erzählungen keine Bedeutung mehr beizumessen ist.
Selbstverständlich dürfte man als Spieler allgemein davon ausgehn, dass die Charaktere nicht zu 90% der Zeit in einer Halluzination festhängen & entspr. nicht jede Szene automatisch unter Generalverdacht steht, nur Illusion zu sein, wenn kein konkreter Anlass dafür besteht.

Andererseits war es absolut ungeschickt von dir, hier einfach so Spoiler-Informationen rauszuhauen, nachdem ich meinen Hinweis so sorgsam platziert habe.
Im Sinne anderer Mitleser möchte ich dich doch bitten, die entsprechenden Inhalte aus deinem Beitrag zu verbergen.
Weitere Ausführungen verkneif ich mir an dieser Stelle, da die Spoiler-Formatierung hier nicht funktioniert.

[Spoiler=]Siehe hier![/Spoiler]
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Bloody_Angel
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Re: Vampires Dawn Schlechte Handlung - sehr gute Atmosphäre?

Beitrag von Bloody_Angel »

Das Thema ist immer wieder hier im Forum aufgekommen, daher gehe ich davon aus, dass es niemand als Spoiler sehen würde, der diesen Thread liest. Dass Plotpunkte von Vampires Dawn I und II in einem Vampires-Dawn-Forum besprochen werden, sollte eigentlich jedem klar sein. Und da das Spiel schon so alt ist und das ein oder andere LP erhalten hat, dürfte es kein Problem sein das ohne Spoiler-Tag zu diskutieren. Bei anderen Spielen, Serien, Filmen o.ä. wäre es sehr viel problematischer.
Moby hat geschrieben:
Bloody_Angel hat geschrieben:Auch das (...) ist kein eindeutiger Beweis, dass ...
Doch ist es.
Die weiteren Ausführungen darüber, was im Buch nun wahr ist oder nicht & warum, sind allerdings sehr vage, hypothetische Spekulationen ohne konkreten Anlass.
Wenn du diesen Gedankengang weiterführst, könnte man ALLE Gegebenheiten im Spiel als "Unbewiesen" in Frage stellen, etwa weil wir nicht wissen, wie es um Großvaters Geisteszustand bestellt ist & seinen Erzählungen keine Bedeutung mehr beizumessen ist.
Selbstverständlich dürfte man als Spieler allgemein davon ausgehn, dass die Charaktere nicht zu 90% der Zeit in einer Halluzination festhängen & entspr. nicht jede Szene automatisch unter Generalverdacht steht, nur Illusion zu sein, wenn kein konkreter Anlass dafür besteht.
Vampires Dawn II spielt aber gerade mit diesem Gedanken. Ja, das Spiel selbst ändert gerne seine Varianten und Szenen und zeigt uns plötzlich eine andere Version der Ereignisse. *hust*Steintafelszene*hust* Nimmt man dann noch hinzu, dass die Charaktere selbst gerne lügen oder die Wahrheit zumindest verdrehen, dann ist es mehr als nachvollziehbar zu glauben, dass auch Raron das tut. Deshalb schrieb ich auch, dass eine zweite Meinung dazu notwendig wäre.
Aber es gibt noch den ein oder anderen Punkt, der mich an Rarons Version zweifeln lässt.
[spoiler=Tagebuch]Im Tagebuch beschreibt Raron ja, wie er seinen besten Freund getötet, dessen Amulett gespalten und dann später an seine Geliebte und ihre Tochter weiter gegeben hat.
Erinnern wir uns nun aber zurück an die Szene zwischen Nyria und Asmos, in welcher Nyria über das Amulett berichtet, ergibt sich eine andere Geschichte. Sie sagt nämlich, dass sie sich daran erinnert, dass das Amulett schon immer gespalten war und ein Teil ihrer Mutter und einer ihrem Vater gehörte. Das beißt sich mit Rarons Geschichte. Wer also sagt die Wahrheit hier? Hat Nyria es einfach vergessen, da sie damals noch ein Kind war? Aber warum sollte sie Asmos eine falsche Geschichte erzählen? Sie hätte keinen Grund ihn zu belügen, da sie ihn sehr achtet. Und da sie Asmos auch berichtet, dass ihre Mutter ihr das Bruchstück gegeben hat und nicht Raron (wie er in seinem Tagebuch schreibt), finde ich es merkwürdig, dass die Geschichten sich hier widersprechen. Gehen wir davon aus, dass es sich hier nicht um einen Fehler von Marlex handelt, so lügt einer der beiden. Und wenn das Raron ist, wie ich es vermute, dann ist auch der Rest seiner Geschichte mit Vorsicht zu genießen.
Und eines sollten wir nicht vergessen: Raron hat seinen Freund umgebracht und wollte diesem Frau und Kind stehlen. Natürlich wird er alles so formulieren, dass es so aussieht, als hätte er keine Wahl gehabt. Ich bin sicher, würden wir die Geschichte aus der Sicht von Nyrias Vater erfahren, so sähe alles ganz anders aus. Deshalb halte ich es für unklug sich nur auf Rarons Erzählung zu stützen. Klar, wenn Marlex jetzt eindeutig sagen würde: "Jayna ist Rarons Tochter und Nyrias Halbschwester!", dann wäre es klar. Aber das ist es nicht.[/spoiler]

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