Nach dem Ende der Aktion „Eure Fragen an Marlex„, habe ich Marlex Eure Fragen gestellt. Hier ist das Interview:
- Frage: Besteht eine Chance, auch wenn sie nur 1% ist, dass du, eines Tages wieder ein Spiel entwickelst?
Antwort: Es ist nicht ausgeschlossen, aber in naher Zukunft sehe ich dazu keine zeitliche Möglichkeit. - Frage: Was genau hattest Du Dir bitte dabei gedacht, als Du den Cheat “Abraxas” geschrieben hast?
Antwort: Die Cheats sind zu einem Zeitpunkt entstanden, an dem ich mir noch vorstellen konnte, nach dem zweiten Teil einen Dritten zu machen. 1½ Jahre später, als das Spiel dann tatsächlich fertig war, habe ich diesen Plan erstmal bei Seite gelegt.
- Frage: Marlex, was machst du zur Zeit beruflich, und wirst du irgendwann wieder etwas in der Richtung wie Vampires Dawn machen?
Antwort: Momentan arbeite ich in der IT eines Stromkonzerns und habe damit mit Spielen überhaupt nichts mehr beruflich zu tun. Privat spiele ich aber durchaus immer noch gerne Computerspiele.
- Frage: Du hast ja mit dem Makern aus persönlichen Gründen aufgehört. Ich wollte einfach mal fragen, was du jetzt eigentlich so machst? Für Hobbies dürfte man ja nach so großen Projekten, wie Vampires Dawn 1 und 2 mehr Zeit haben.
Antwort: Den Großteil meiner Freizeit verbringe ich mit meiner Frau (zB ins Kino gehen), ansonsten spiele ich gerne Computerspiele. Ich mag RPG’s natürlich am liebsten und spiele viele Spiele, wie Oblivion, Fallout, Might&Magic. Weitere Hobbies sind Fantasy-Bücher (zB Terry Pratchett).
- Frage: Was du dazu sagst, dass dein Spiel so einen großen Zulauf findet, dass sich so eine große Fangemeinde entwickelt hat. Das sich daraus ein Browsergame entwickelt hat und das deine Spiele immer noch hunderte von Leuten in ihren Bann ziehen und begeistern?
Antwort: Ich bin natürlich immer noch total begeistert, dass das Spiel auch heute noch so viel Zulauf erhält und auch noch auf Zeitschriften veröffentlicht wird, auch, wenn ich kaum noch dazu komme, die Fanpost zu beantworten, freue ich mich auch immer noch über die vielen Mails, die ich noch erhalte. Ich glaube, viel vom Erfolg verdanke ich auch der Screenfun, die beide Vampires Dawn-Teile erstmals auf einer Zeitschrift veröffentlicht hatten, was noch einmal einen deutlich spürbaren Anstieg im Forum und bei der Fanpost zur Folge hatte. Dass mein Postfach zeitweise wirklich übergequollen ist, hätte ich nie erwartet. - Frage: War es für dich leicht, mit dem Makern aufzuhören, so als wenn eine große Last von dir genommen worden ist, oder war es eher ein schmerzlicher Abschied, da du dich einfach aus Zeitgründen diesem Hobby nicht mehr widmen konntest/wolltest?
Antwort: Nach Vampires Dawn 2 hatte ich das Gefühl, dass ich einfach auch aus motivatorischen Gründen, es nicht noch einmal schaffen werde, ein derart großes Makerspiel fertig zu bekommen. Die mangelnde Zeit ist nicht der alleinige Grund. In Vampires Dawn 2 stecken 3 Jahre Arbeit mit mehreren Tausend Arbeitsstunden und zu wissen, dass ein dritter Teil mindestens genau so lange dauern wird und so viel Arbeit erfordern würde, macht es für mich schwierig, mit Vampires Dawn 3 anzufangen. - Frage: Du bezeichnest dich in Vampires Dawn 2 (und in der Kampfsystem-Demo) mehrfach als Gott und ansonsten sind Vampire jetzt auch ein Thema, dass nicht so kirchlich ist. Was ist deine Einstellung zu Religion(en)?
Antwort: Ich bin Atheist, ich bin kein Vampir, aber ein sehr toleranter Mensch. Von mir aus kann jeder seine Religion ausleben, solange er andere damit nicht belästigt. - Frage: Mich würde es ja interessieren, ob du nicht hin und wieder mal dran gedacht hast ob eine Fortsetzung von Vampires Dawn zu erstellen. Hat es dich denn nie gereizt, oder fehlt dir die schöne Zeit, die du mit Vampires Dawn hattest?
Antwort: Gereizt hat es mich schon, mir hat es viel, viel Spaß gemacht, Vampires Dawn zu machen und auch das Handyspiel und die Zeit mit Dawnatic war für mich eine tolle Erfahrung. Wie schon gesagt, ist es für mich nicht ausgeschlossen, irgendwann einmal einen weiteren Teil zu machen, aber wahrscheinlich dann aber auch nur im Umfang des Handyspiels oder maximal des ersten Teils, ansonsten halte ich es für unwahrscheinlich, dass ich jemals damit fertig werde. - Frage: Spielst du eigentlich selbst noch Vampires Dawn, wenn du Zeit hast? Und was fühlst du dabei wenn du an Vampires Dawn zurück denkst? Bereust du manchmal, dass du keinen dritten Teil in Planung hattest oder findest du, es war die richtige Entscheidung aufzuhören.
Antwort: Ich spiele es tatsächlich ab und zu noch mal und am erstaunlichsten finde ich es, dass ich über meinen eigenen Humor noch lachen kann. Auf Grund der vielen Testdurchläufe, die ich gemacht habe, habe ich das Spiel nach Fertigstellung eine Weile gar nicht mehr spielen wollen. Ich hatte einfach jede Szene schon zig mal gesehen. Ich bereue keinen Moment, den ich mit der Erstellung verbracht habe, grade auch im Hinblick auch auf die vielen tollen Mails, die ich bekommen habe. Aber ein Fehler – zugegebener Maßen – war es, damals meine ICQ-Nummer zu verbreiten, da ich einfach mit der Zeit so viele Anfragen bekommen habe, dass es wirklich unmöglich war, mit ICQ online zu gehen, ohne gleichzeitig von mindestens 30 Leuten angechattet zu werden, daher habe ich dann ICQ irgendwann abschaffen müssen, da es zu aufwändig war. Wenn ich das Spiel heute noch mal spiele, fallen mir zig Dinge auf, die man locker hätte besser machen können, aber es gab gegen Ende hin eine Phase, da dachte ich mir, wenn ich jetzt noch so viele Anpassungen und neue Features rein bringe, wird das Spiel niemals fertig 😉 Wie man an dem Handyspiel sieht, habe ich nach Vampires Dawn 2 nie komplett die Lust verloren und auch heute kribbelt es mir manchmal in den Fingern, auch wenn es zeitlich momentan einfach überhaupt nicht passt.
- Frage: Wie bist du eigentlich auf das Makern gekommen?
Antwort: Steht auch auf der Homepage unter “Hintergrund“. Meine allerersten Schritte waren noch mit RPG-Maker 95, der mich schon begeistert hatte, allerdings war ich damals bei der Bundeswehr und hatte somit fürs Makern überhaupt keine Zeit. Zu Beginn meines Studiums habe ich den RPG-Maker wieder hervorgekramt, geguckt ob es nicht vielleicht ein Update gibt, bin auf den RPG-Maker 2000 gestoßen. Dann ging’s auch schon los mit Dunkle Schatten… - Frage: Was war deine Inspiration zu Vampires Dawn, wie kamst du auf die sehr abwechslungsreiche und unvorhersehbare Story und wieso hast du es dann schließlich gemakert?
Antwort: Die Antwort auf diese Frage gibt es ja eigentlich schon unter dem Punkt “Hintergrund” auf der Homepage – und daran hat sich natürlich nichts verändert 😉 Auch heute finde ich die Bücher von Christie Goldens immer noch großartig und kann sie nur weiterempfehlen. Mit Vampires Dawn 1 habe ich ja direkt nach „Dunkle Schatten“ begonnen, da ich durch Dunkle Schatten den Umgang mit dem Maker erst richtig gelernt hatte und die Motivation so hoch war, noch mal ein weiteres Spiel mit mehr Aufwand anzugehen. Auch wenn ich heute nicht sagen kann, ob das Spiel damals erfolgreich war, weil Vampire derzeit nicht präsent waren, wie heute, oder ob nach dem Erfolg von Twiglight, ein Vampires Dawn nicht noch erfolgreicher geworden wäre… Wie dem auch sei, der Maker hatte mir einfach so viel Spass gemacht, dass ich am Ende damit 4½ Jahre aktiv gemakert habe und fast 9 Jahre in der Community mehr oder weniger aktiv war. Die Story selbst ist mir tatsächlich Stück für Stück entstanden, das heisst ich habe eine Szene gemakert und mir dann überlegt, wie es weitergehen könnte. Es gab aber nie ein komplett fertiges Script, dass ich mir am Anfang zurecht gelegt habe. Daher mag es durchaus einige Widersprüche geben, die findige Spieler in den letzen Jahren gefunden und mir zugemailt haben, aber im Großen und Ganzen denke ich, hat sich die Story am Ende gut zusammengefügt, wobei die Story von Vampires Dawn 2 auch erst nach Vampires Dawn 1 entstanden ist, das heisst, ich habe bei der Entwicklung von Vampires Dawn 1 noch nicht an den zweiten Teil gedacht und daher versucht den ersten Teil auch so zu entwickeln, dass die Story in sich abgeschlossen ist und nicht zwangsweise ein zweiter Teil notwendig war. - Frage: Hast du bei den Personen in deinen Spiel, bzw. bei den charakteristischen Eigenschaften, eine reale Person als Vorbild gehabt? Und was ich unbedingt wissen möchte, welcher Bürgermeister hat dir so ein großes Unrecht getan (und was hat er gemacht), dass du sie wirklich in jedem Spiel von dir, negativ belastet ?
Antwort: Es gab keine realen Vorbilder, allerdings glaube ich, dass man schon merkt, dass diverse Filme und Bücher mich bei der Charaktererstellung inspiriert haben. Ich denke, sowas kommt einfach unterbewusst, ich habe nicht versucht, irgendwelche bereits vorhanden Film/Buch-Figuren zu kopieren. Bezüglich der Charaktereigenschaften muss ich sagen, dass Asgar ungefähr auch so meinen persönlichen Humor hat, auch wenn er natürlich im Spiel selbst ziemlich überspitzt dargestellt ist. Ansonsten… Einen Bürgermeister, der mir mal Unrecht getan hat gibt es nicht, ich wollte einfach, dass klar wird, dass sich die drei Vampire nichts sagen lassen, erst recht nicht von jemandem, der gerne selbst seine Macht ausnutzt,aber auch hier gibt’s keinerlei reales Vorbild. Ich denke, zum Spiel passt es sehr gut. - Frage:Ist es Zufall, dass der Held in Dunkle Schatten – Alex – genau so heißt wie du? Ist Christin deine Frau?
Antwort: Alex ist der Standard-Helden-Name vom RPG-Maker, dessen Namensgleichheit natürlich sehr gut gepasst hat. Dunkle Schatten selbst waren meine ersten Schritte mit dem RPG Maker und eigentlich hatte ich nie wirklich geplant, dieses Testprojekt zu veröffentlichen. Allerdings hatte ich nach ein oder zwei Monaten aber das Gefühl, so gut voran zu kommen, dass daraus am Ende tatsächlich ein ganz brauchbares Spiel geworden ist. Da ich aber keine Lust hatte, die vorhandenen Dialoge umzuändern, sind die Charakternamen am Ende in der Fertigen Version, so wie ich sie eigentlich nur Testweise am Anfang mal eingebaut hatte – und so haben die Charaktere teilweise tatsächlich (Spitz-/Nick-)Namen meiner Freunde - Frage: Was ist mit Asgars echten Eltern passiert? Wie ist Abraxas zum Vampir geworden? Sind Abraxas Eltern getötet worden, hat er sie selbst umgebracht, oder leben sie noch?
Antwort: Seine Eltern sind zwar gestorben, allerdings habe ich mir das nie wirklich vollständig ausgedacht, bedingt dadurch, dass ich das Spiele Szene für Szene entwickelt habe und am Ende keine Szene enthalten war, die diesen Hintergrund beleuchtet, gibt es darauf auch keine wirkliche Antwort. Wie Abraxas tatsächlich zum Vampir geworden ist, fällt genau in die gleiche Kategorie. - Frage: Ist Aysha überhaupt in der Ebene der Blutgeister, wenn nicht, wo ist sie?
Antwort: Eigentlich müsste sie von der Logik her natürlich da sein… Ich kann mich jetzt gerne damit rausreden, dass sie schon vorher von Vincent oder den Elras abgesaugt wurde. Aber das ist für mich heute einer der Punkte, die ich heute noch an Vampires Dawn 2 ändern würde, dann wäre sie auch da. - Frage: Warum sind eigentlich Ayshas Haare nicht rot ?
Antwort: Ihre Haare sind auf Grund eines Logikfehlers nicht rot. Auch hier könnte ich mir wieder eine mehr oder weniger logische Antwort ausdenken, aber das kommt einfach daher, dass ich die Spiele Szene für Szene erstellt habe und ein völlig bedauerlicher und bedeutungsloser Logikfehler. - Frage: Wieso hat Asgar Valnar eigentlich in einen Vampir verwandelt?
Antwort: Der Wiederbelebungszauber funktioniert nur mit dem Blut eines Menschen, der mit einem Vampir geschlafen hat, ausser Valnar gab es da jetzt nicht so viel Auswahl. Asgar war einfach mit Ronak als Sklave unzufrieden, daher hätte ein weiterer Sklave sicher nicht geschadet. Dass Valnar am Ende so aufmüpfig werden würde, war natürlich nicht sein Plan. - Frage: Hat Vincent als Vampir der 0. Generation alle Affinitäten?
Antwort: Eigentlich hat man als Vampir der 0. Generation keine Einschränkungen, daher vermutlich ja. Der Sinn dahinter, dass Vampire mit steigender Generation schwächer werden, liegt darin, dass die Elras verhindern wollten, dass die Vampire sich dermaßen ausbreiten würden, dass am Ende keine Menschen mehr da sein würden. Und wenn es keine weiteren Menschen gibt, werden die Vampire – und damit die Machtgrundlage der Elras – aussterben. - Frage: Wie alt ist Ronak eigentlich?
Antwort: Auf jeden Fall älter als Asgar, ein genaues Alter bleibt aber unbestimmt, da es für die Story selbst natürlich nicht relevant ist. - Frage: Warst Du selbst traurig, über Ronak’s Tod?
Antwort: Geplant war es eigentlich nicht, aber wie da ich das Spiel Szene für Szene gemakert habe, hat es so von der Dramaturgie sehr gut gepasst. Außerdem wollte ich nicht, dass das Ende in einem Friede-Freude-Eierkuchen endet, da ich finde, dass in viel zu vielen Spielen und Filmen am Ende immer die Guten gewinnen und es in den eigenen Reihen nie wirklich Verluste gibt. Aber selbst, wenn ich das Spiel heute noch mal spiele, würde ich diese Szene nicht ändern wollen. Aber ich finde es gut, wenn es Spieler gibt, die von solchen Szenen berührt werden, dann habe ich offenbar einen ganz guten Job gemacht 😉 - Frage: Erzählst Du uns bitte etwas mehr über das Wesen Jinnai?
Antwort: Genau so wie Ronak, gibt es in der Welt von Vampires Dawn eine ganze Reihe seltener und seltsamer Wesen. Jinnai ist magisch deutlich begabter als Ronak und besitzt auch eine höhere Intelligenz, ursprünglich ist Jinnai nicht wirklich böse gewesen, sondern hat versucht, von den Menschen fern zu bleiben, da diese vor Wesen wie Jinnai (und auch Ronak) entweder so viel angst haben, dass sie sie bekämpfen oder so fasziniert von Ihnen sind, dass sie sie in einen Zirkuskäfig sperren. Daher weiß man nicht viel, ausserdem ist es auch nicht so wichtig für die Story und hat sich einfach nicht ergeben, da ich das Spiel Szene für Szene gemakert habe…
- Frage: Würdest du anderen Leuten für ihre RPG Maker-Projekte den ein oder anderen Ratschlag geben?
Antwort: Die Motivation daraus sollte immer sein, ein Spiel zu machen, von dem man glaubt, es auch mal fertigstellen zu können, das heisst, wenn man sich mit der Spielvorstellung zig Ratschläge geben lässt, wie man was machen muss, etc., dann glaube Ich, wird man zu fremdgesteuert und versucht eigentlich nur noch fremde Anforderungen umzusetzen – und nicht mehr das, was einem selbst Spass am Makern macht. Und wegen den vielen, meist höchstwahrscheinlich auch nicht erfüllbaren. Anforderungen wird man dann auch nicht fertig. Ich kann es absolut nachvollziehen, dass man seine eigenen Fortschritte präsentiert (Habe Ich ja genauso gemacht), aber ich glaube, es ist wichtig, nicht jede Meinung aus der Community auf die Goldwaage zu legen, sondern am Ende das Spiel so zu machen, wie es einem selbst am besten gefällt, denn letztlich geht es hier nur um Hobby-Spiele und nicht um kommerzielle Produkte, die einer breiten Masse gefallen müssen. Ich glaube, es ist auch nicht unvernünftig, solche Dinge wie Monster und Gegenstände erst einmal komplett wegzulassen, sondern sich erstmal auf die Story und die dazugehörigen Maps zu konzentrieren. Wenn erstmal der komplette Hauptplot steht, ist die Motivation, um den Rest einzufügen, meiner Einschätzung nach groß genug, um das Spiel fertig zu bekommen. Wenn man wirklich so Dinge versucht, wie ein eigenes Kampfsystem im RPG-Maker einzufügen, dann kann man an dieser Stelle der Entwicklung immer noch sagen, “das ist mir doch zu kompliziert, dass lass Ich doch weg”. Wenn man es andersrum macht, erst einmal die komplexe Technik zu scripten und dann am Ende da nicht weiterkommt, kann ich mir gut vorstellen, dass das dann auch das Ende des Projekts ist. Aber hier ist jeder auch unterschiedlich, wie er rangehen sollte.
- Frage: Was hat dir am RPG Maker den meisten Spaß gemacht?
Antwort: Am tollsten fand ich es, die Dialoge, speziell Asgars zu schreiben. Das Erstellen der Maps fand ich auch gut, was mir am wenigsten Spaß gemacht hat, war das Erstellen der ganzen Kampfanimationen und das Anlegen der Monster in der Datenbank - Frage: Würdest du ein Vampires Dawn 3-Projekt unterstützen, sofern es dir gefallen würde?
Antwort: Kommt ganz auf den Demostatus an, wenn ich an meine eigenen Demos zurückdenke, waren das grade ca. 2-3% des gesamten Spiels, und zu diesem Zeitpunkt halte ich es weiterhin für unwahrscheinlich, dass mir jemand garantieren kann, dass er die Motivation hat, das Spiel auch zu Ende zu machen. Und Zeit und Lust, viel Aufwand in ein Projekt zu stecken, dass dann bei 70% gecancelt wird oder sich immer länger hinzieht, habe ich nicht. Leider gab es schon viele Versuche, ein Vampires Dawn Spin-off oder Remake zu machen, keines davon ist auch nur ansatzweise fertig geworden, weil es einfach zu viel Aufwand ist, der unterschätzt wird. - Frage: Was würdest du einem jungen Maker auf den Weg geben?
Antwort: Viel habe ich schon gesagt, das Spiel so zu machen, wie man es selbst gerne spielen würde und gerade in Hinblick auf die Motivation sich selbst realistisch einzuschätzen, damit es auch fertig wird. Es ist unmöglich, ein Spiel allen Recht zu machen, je mehr Meinungen man einholt, um so wahrscheinlicher ist es gerade für Maker-Anfänger, sich in den vielen unterschiedlichen Meinungen zu verrennen und am Ende zu glauben, man müsse alles umzusetzen, um ein Spiel zu machen, das bei den Spielern gut ankommt. Natürlich sollte man sich auch Mühe geben und auch wissen, dass die Erstellung eines Spiels wie Vampires Dawn wirklich sehr, sehr viele Stunden in Anspruch nimmt. Aber am Ende handelt es sich hier ja um ein Hobby und wenn man schon frühzeitig merkt, dass das Makern einem mehr wie Arbeit als Vergnügen vorkommt, sollte man rechtzeitig aufhören, weil dann doch die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass man nicht bis zum Ende durchkommt und dass dann doch der ganze Aufwand, der bereits in das Projekt gesteckt wurde, umsonst war. Daher denke ich auch, man sollte das Spiel erstmal klein planen und dann sehen, wenn man noch viel Zeit und Lust hat, wie man das Spiel noch ausweiten kann, aber bei einem Motivationsmangel das Spiel trotzdem auch noch abschliessen kann. Auch wenn ich die Ressourcen aus meinen Spielen zur Verfügung stelle, hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die RPG-Maker-Community sehr sensibel darauf reagiert, wenn alles aussieht wie Vampires Dawn. In wie weit einen solches Feedback stört, muss jeder für sich selbst entscheiden. - Frage: Würdest Du meinen Speicherstein signieren?
Antwort: Wenn du mir einen schickst, mach ich das gerne 😉 Ich hoffe, dass ist jetzt keine Aufforderung, dass ich Morgen einen ganzen Laster Kieselsteine vor meiner Tür stehen habe..