Schaut das hier jemand?
Gerade läuft in den USA die finale 5. Staffel und so langsam avanciert sich die Serie imo in den Kreis der kulturellen Dinge, über die man auch noch in 100 Jahren ein Wörtchen verlieren wird. Zeigt die Serie in Staffel 1 und vielleicht 2 noch, wie ein gewöhnlicher, einfacher Chemielehrer auf die falsche Bahn gerät, um seine Familie (2 Kinder, eins davon behindert) finanziell abzusichern entwickelt sich die Ganze immer mehr in eine riesige Charakterstudie über Walter White alias "Heisenberg", den zukünftigen Drogenbaron von New Mexico.
Falls es nicht bekannt ist, hier kurz was über den Inhalt:
Walter White (Bryan Cranston, bekannt aus Malcolm Mittendrin) ist ein begabter Chemiker und fürsorglicher Familienvater, der völlig unerwartet mit einer Krebserkrankung konfrontiert wird. Walter ist ein Mann voller Stolz, der das Zeug zum Nobelpreisträger gehabt hätte. Aufgrund einiger Differenzen mit seinem ehemaligen Kollegen, stieg er aus einer vielversprechenden Firma aus und endete unterfordert als Chemielehrer an einer Schule in Albuquerque, New Mexico. Wissend, dass er nur noch wenige Monate bis Jahre zu leben hat, möchte er eine Veränderung. Walter hat weder Geld für seine Krebsbehandlung, noch um seiner Frau und seinen beiden Kindern ein Leben nach seinem Tod zu ermöglichen.
Als ihn sein Schwager Hank, ein Drogenfahnder, mit zu einem Einsatz nimmt, bei dem die DEA ein Meth-Labor ausnimmt, trifft Walter eine Entscheidung. Zusammen mit seinem ehemaligen Schüler Jesse (großartig gespielt von Aaron Paul), der nach der Schule ins Drogenmilieu abstürzte und selbst Crystal Meth kocht, will Walt unter seinem Pseudonym "Heisenberg" Meth in großem Stil produzieren und in der Stadt verkaufen.
Natürlich stößt Hank recht schnell auf die neue Ware, die viel reiner und besser ist, als Meth normalerweise in New Mexico ist. Immer wieder kommt Hank dem großen Heisenberg einen Schritt näher, unwissend, dass es sich dabei um seinen Schwager handelt. Während Walter bemüht ist, jeden Verdacht zu zerstreuen, muss er sich mit anderen Drogenbossen herumschlagen, dem exzentrischen Tuco, dem brillianten Gus und schließlich dem mexikanischen Kartell. Dabei erhält er Hilfe von Saul Goodmann, einem kriminellen Anwalt, der einem Tom Hagen aus "Der Pate" gleich kommt. Und natürlich ist Walter auch noch Vater einer Familie, die erstmal von nichts ahnt, sich aber langsam distanzieren möchte. Auch das Verhältnis zu seinem Partner Jesse läuft durch viele Höhen und Tiefen, während Walter neben dem Meth-Kochen sein größtes Talent entdeckt: Lügen und andere Menschen manipulieren.
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Die Serie hat einfach Seele und beschäftigt sich damit, zu welchen Extrema man bereit ist, wenn man am Abgrund steht. Es wirkt authentisch, es ist sozialkritisch, manchmal bitterernst, verzichtet aber auch nicht auf eine gute Portion schwarzen Humors und einige sehr geile BADASS -Momente, die in Erinnerung bleiben. Ich würde sagen, die Serie lässt sich ein wenig mit Dexter vergleichen, nur ohne den "Dark Passenger"-Bullshit und Laguerta. Noch nicht überzeugt? Einfach mal den Pilot anschauen, dieser packt einen von der ersten Minute an und lässt einem nicht mehr los.
