Vampires Dawn Buch

Tauscht euch über eure Hobbies und die geliebten (oder gehassten) Medien aus.
Benutzeravatar
Cairiel
Gebissener Mensch
Beiträge: 14
Registriert: 10. Jul 2013 15:24

Re: Vampires Dawn Buch

Beitrag von Cairiel »

Bloody_Angel hat geschrieben:So, ich habe jetzt reingelesen und es ist ganz schlimm; wenn man einmal angefangen hat, ist es nicht gerade leicht wieder aufzuhören. :)
Schock lass nach, du bist umzingelt. :lol:
Freut mich sehr, dass dir das Buch alles in allem gefällt! Vor allem, dass du deine Meinung so detailliert aufgeschrieben hast, vielen Dank!
Bloody_Angel hat geschrieben:Für die Fortsetzung wünsche ich mir eben nur, dass etwas mehr Hintergrund dabei ist und es mehr Zeit und Detail für die Kämpfe gibt.
Zur Kenntnis genommen und ich werde mich - sofern es den zweiten Teil auch geben wird - bemühen, diese Punkte zu verbessern. :)


Wem das Buch gut genug gefallen hat, der kann es übrigens heute und morgen noch bei lovelybooks.de für den Lesepreis Fantasy nominieren: http://www.lovelybooks.de/leserpreis/2013/fantasy/
Just in case. ;)
Bilo
Gebissener Mensch
Beiträge: 36
Registriert: 18. Dez 2008 18:32

Re: Vampires Dawn Buch

Beitrag von Bilo »

Wo kann man denn das Taschenbuch kaufen? Keine Lust auf die Kindle Version und als Buch find ichs nirgends /=
Benutzeravatar
Bloody_Angel
Vampir 4. Generation
Beiträge: 391
Registriert: 9. Apr 2012 15:43

Re: Vampires Dawn Buch

Beitrag von Bloody_Angel »

Bilo hat geschrieben:Wo kann man denn das Taschenbuch kaufen? Keine Lust auf die Kindle Version und als Buch find ichs nirgends /=
Du meinst außer direkt beim Weltenschmiedeverlag oder über Amazon? Vermutlich gar nicht (zumindest habe ich es wirklich nirgends ausliegen sehen), wenn du es nicht bestellst. Geh einfach in die Buchhandlung deines Vertrauens, gib deinem Buchhändler den unaussprechlichen englischen Titel :ugly: (vollständig! d.h. Vampires Dawn - Reign of Blood oder unter Angabe der beiden Autoren) und hoffe, dass deine Buchhandlung an das Buch herankommt.

O:)
Avatar and Sig made by BlackSeraphim - thank you!
Bild
SaraLovesVampires

Re: Vampires Dawn Buch

Beitrag von SaraLovesVampires »

Also ich bin eigentlich kein Lesefreund, aber dieses Buch MUSSTE ich einfach lesen. Ich habe so lange darauf gewartet das ein Buch von Vampires Dawn erscheint. Hab es mir sofort bestellt. Erstaunlicherweise war es innerhalb eines tages schon da. Hammer! Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Sehr angenehm zu lesen und perfekt umgesetzt. An vielen Stellen auch sehr lustig. Gute Arbeit und ich hoffe, dass du den zweiten Teil auch noch schreibst. :fledermaus:
Yurai

Re: Vampires Dawn Buch

Beitrag von Yurai »

So, da melde ich mich mal zum allerersten Male in diesem Forum als neues Mitglied, obwohl ich schon mit 10 Jahren VD kannte (Ich bin erst 15, also seit 5 Jahren).
Als großer Vampires Dawn Fan MUSSTE ich dieses Buch einfach besitzen und da war es ja passend, im Dezember Geburtstag zu haben. Meine Schwester schenkte es mir. Gestern Abend kam ich dann mal zum lesen und habe es dann einfach mal in einem Rutsch durchgelesen, ohne jegliche Pause *lach*

Der Schreibstil war sehr gut und flüssig und ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen. Habe ich z.T. auch von Dir erwartet, da du ja schon etwas länger schreibst - oder irre ich mich?
Die Charaktere waren perfekt getroffen, da wurde ich nicht enttäuscht. Ich fand nicht, dass Valnar nur am rumheulen war, wie ein User (nicht auf den Namen geachtet) schrieb ;) . Asgar war perfekt, ich hatte schon Angst das man seinen Charakter nicht richtig rüberbringen könne, doch das wurde gut gemeistert :up:
Alaine habe ich nicht mehr sehr gut in Erinnerung, wie sie im Spiel war, im Buch jedoch war sie mir sympathisch.
Manchmal fand ich den Satzbau merkwürdig geschrieben, so blieb ich auch seltens mal an einen Satz hängen, den ich dreimal lesen musste, bis ich ihn verstand.
Auch fand ich einen Fehler im Satzbau, so wurde mal geschrieben: (Muss nicht 100% stimmen!) Nachdem er nachdem er (...) Seitenzahl kann ich später heraussuchen, jetzt bin ich einfach zu faul :lol:

Ich war heilfroh, dass nicht alles zäh beschrieben wurde und es ein zügiges Tempo hatte. Nur ab und an hatte ich das Gefühl "Geht das nicht ZU schnell...?" aber naja, ich habe VD schon lange nicht mehr gespielt und habe die Hauptstory nicht mehr ganz in Erinnerung. Jedoch haben mir manchmal einfach Details gefehlt, zwischen den einzelnen Abschnitten. So hätte man die Städe lebendiger schreiben können von wegen: "Am Tor standen zwei Wachen, welche die drei Fremden mit misstrauischem Blick anschauten." und/oder "In dem Dorf herrschte Trubel, es wurde gefailscht und auch ein Dieb erkannte Valnar unter den vielen Menschen. Er huschte durch die Menge und klaute einem älterem Mann die Geldbörse". Einfach mal kurz über andere Menschen schreiben, sowas finde ich in Büchern immer toll. Da nehme ich mir immer das Beispiel von Stephen King, welcher mit "Under the Dome" ein ganzes Dorf entwickelt hat.
Auch hätte ich mir gewünscht, mehr über Valnars Spezialfertigkeit zu erfahren. Asgars und Alaines wurden oft geschrieben, Valnars aber nur selten. Da hätte ich mir mehr Erklärung/Erläuterung gewünscht. Auch als Asgar meinte (wieder nicht richtig nach geschrieben, sondern nur grob zusammengefasst!): "Mach das nicht nochmal bei meinem Dasein, eine Kreatur der Nacht sollte nicht das Licht beherrschen", keimte in mir die Neugierde auf und wollte unbedingt wissen:
Warum kann Valnar das?
Ist es wirklich was besonderes oder einfach nur sehr selten?

Vielleicht hätte man auch noch ein, zwei Sidequests einbauen können, damit das Buch etwas länger gegangen wäre.

Sehr gut fand ich, wie neue Szenen eingebaut wurden, wie die schon genannte Szene mit Aysha und Asgar. Verwirrend aber fand ich dann für Leser, die VD vielleicht nur von Freunden kennen, den Witz von Valnar als Asgar meinte: "Das ist ja wie eine Schnitzeljagd!" dass ihm das bekannt vorkäme (oder so ähnlich). Da dies am Anfang des Buches nicht erwähnt wurde. (Worüber ich eigentlich dann dennoch froh war, da es zu zäh geworden wäre)

Das mit der Wüstenstadt war dann auch wieder ein positiver und witziger Punkt, ich als Alaine hätte wohl auch so gehandelt :lol:

Oh, die Kämpfe hätte ich schon beinahe vergessen. Diese fand ich gut umschrieben, wenn auch manchmal kurz. Als die drei Vincent Weynard töteten, ging es einfach (mir persönlich) zu schnell. Ich meine, er war der ERSTE Vampir, hatte wahrscheinlich große Macht und dann kommen drei Vampire und töten ihn in drei Seiten... Najaaaa :D Trotzdem hatte der Kampf ein gutes Tempo und wurde gut beschrieben.

Das war es erstmals von meiner Seite, es tut mir leid, wenn die Übergänge verwirrend waren, aber es ist spät und ich schrieb das, was mir gerade einfiel ^^ Auch tut es mir Leid, wenn ich den Namen nie geschrieben habe, jedoch kann ich ihn mir einfach nicht merken.. Sorry, Cairiel, ich habs nicht so mit Namenmerken :oops:
Benutzeravatar
Chefchen
Vampir 2. Generation
Beiträge: 856
Registriert: 1. Sep 2010 08:56

Re: Vampires Dawn Buch

Beitrag von Chefchen »

So... ich habs mir mittlerweile auch besorgt! :)
Ich komme zwar nicht so ganz zum lesen da seit weihnachten ein Kumpel bei mir chillt aber das was ich bisher gelesen habe ist eigendlich echt ganz nice :3

Geiles teil! Ich hoffe es kommt noch eins von VD2 :D

EDIT:
Gibts eigendlich irgendwo verkaufszahlen? :P
Würde mich ja mal Stark interessieren wie oft es schon verkauft wurde^^
Xemnas98

Re: Vampires Dawn Buch

Beitrag von Xemnas98 »

Ich fande das Buch ziemlich cool, habe es zu Weihnachten bekommen von einem Freund.
Die geschichte war gut umgesetzt und ich finde Asgar, meine absolute Lieblingsperson war auch sehr gut getroffen.
Das Buch hat Auron und mir einige Lacher beschert also :up: .
Für ein so gutes Buch bin ich bereit das zu zahlen!
Benutzeravatar
Sylverblack
Vampir 1. Generation
Beiträge: 1858
Registriert: 20. Mär 2006 18:56

Re: Vampires Dawn Buch

Beitrag von Sylverblack »

So. Vor nicht allzu langer Zeit habe auch ich mir das Buch durchgelesen und versuche nun, die Eindrücke, die beim Lesen des Buches entstanden sind, adäquat widerzugeben.

Fangen wir erstmal mit dem Formalen an:
Das Cover empfinde ich insgesamt als gelungen, die Font jedoch etwas öde. Da es sich um einen winzigen Verlag handelt, stört es eher nicht, dass der Druck nicht so fein und präzise ist, wie man es von Büchern größerer Verläge kennt. Oft angesprochen (auch in anderen Foren) und tatsächlich störend sind die RS-Fehler. Ca. jede 5. Seite hat einen, darunter einige auffällige wie doppelte Wörter o.ä., da wäre es besser gewesen, einen Deutschlehrer probelesen zu lassen.

Schreibstil:
Schreibstilistisch handelt es sich hier um absoluten Durchschnitt. In seiner Form an sich zufriedenstellend, habe ich mich persönlich am Stil gestört, weil er mir viel zu einfach gehalten war. Damit meine ich nicht den Satzbau, sondern die Tatsache, dass Details nur am Rande vorkommen und generell sehr wenig beschrieben wird. Das hat den Vorteil, dass Leute mit genügend Fantasie sich ihre Szenerie gedanklich selbst zusammenstellen, aber Andere werden Probleme haben, sich ein Bild machen zu können, wenn ein Gros der Dinge einfach unbeschrieben bleibt. Wenn ich das Buch gelesen hätte, ohne das Spiel zu kennen, hätte ich mich darüber geärgert, dass zu wenig beschrieben wurde und man somit keine Ahnung hat, wie sehr viele Orte, Wesen oder Personen aussehen, sodass das Buch von einer gewissen "Gesichtslosigkeit" im engsten Sinne des Wortes geprägt ist. Insgesamt erinnert mich der Stil an den eines Jugendbuches, was mich persönlich langweilt.
Noch ein Wort zur Auswahl der Wörter: Wenn ich noch einmal das Wort "herumwirbeln" für "sich umdrehen" lesen muss, verliere ich den Verstand. Bei "herumwirbeln" stelle ich mir immer vor, wie jemand wild gestikulierend, sich ganz hektisch und erschrocken um sich selbst dreht und die Richtung wechselt. Im Buch wirbeln einfach alle Charaktere dauernd herum, selbst wenn sie nur ein wenig die Richtung wechseln. Das hat mich beim Lesen ungemein gestört.

Erzählstil und -struktur:
Hier wurde wirklich Potential verschenkt. VD hatte mich seinerzeit auch deshalb so begeistert, weil die Story (besonders zu Beginn) so viele Stränge miteinander verknüpfte und ständig zwischen ihnen wechselte. Den erzählererischen Rahmen, der viel der Erklärungsarbeit über die VD-Welt hätte abnehmen (oder zumindest wesentlich besser präzisieren) können, wurde einfach weggenommen. Enkel und Opa existieren im Buch nicht. Dabei haben sie einige Fragen der Handlung in der Vorlage gut erläutert und auch etwaige Logikungereimtheiten erklärt. Im Spiel findet anfangs mehrmals ein Wechsel zwischen Asgars und Valnars Perspektive statt, sogar Vincent Weynard wird mit eingebunden, während dieser Teil im Buch fast vollkommen entfällt und sich auf einen insgesamt 4-seitigen Flashback, der erst spät in der Storyline auftritt, konzentriert. Das fand ich sehr enttäuschend.
Ich befürchtete schon früh, dass das erzählerische Limit so stark an das Schlauchdesign des Anfangs des Spiel gebunden sein würde, und so war es am Ende auch: Während man nur in den ersten 2 bis 3 Stunden im Spiel der Storyline geradlinig folgt, verbraucht das Buch hier die erste Hälfte seiner Seiten (und das obwohl, wie schon erwähnt, einige Dinge weggelassen wurden [Vincent W., Enkel und Großvater]). Den Großteil des Spiels verbringt man ab der Open World-Phase, als Valnar den Fledermauszauber erlernt und die drei Protagonisten durch die Welt jetten. Zu diesem Zeitpunkt hat das Buch schon fast ⅔ seiner Kapitel abgeschlossen. Folgend werden die nächsten Story-Stationen (die Tranak-Mine -> Lombar und die Pyramide [diese beiden Punkte gehören eigtl. nicht zur Hauptquestreihe] -> Tradan -> Uruya und der Schattenwald -> Limm und das Magiegebirge -> Asdion und die KdA -> Abraxas' Turm -> Schloss Tranak -> Asran und der Dungeon -> Ätherebene) in nur 100 Seiten zu kurz abgearbeitet. Besonders kurios fallen dabei die Kämpfe aus. Während sich sowohl Spiel als auch Buch die Mühe machen, Antagonisten wie Abraxas so aufzubauen, dass sie dem Spieler und dem Leser als Gefahr dargestellt werden (wichtig, um Spannung zu erzeugen), so schnell werden sie dann von den Helden "beseitigt". Sir Esthir, der erste Bosskampf im Spiel, stirbt im Buch einfach ohne "Kampf", weil sich Valnar lieber um ein paar Soldaten kümmert und Asgar ihn derweil fix zweiteilt. Bei Aysha hatte ich aufgrund ihres magischen Nebels die Hoffnung, dass sich ab hier die Kämpfe ausdehnten und spannend würden, aber auch hier wird es geradezu grotesk, wie schnell sie nach dem Verschwinden ihres Nebels getötet wird (nämlich innerhalb von 5 Zeilen). Entschuldigung, aber das ist imo einfach nur schwach. Kämpfe gehören sicherlich zu den anspruchsvolleren erzählerischen Aspekten eines Buches, aber so... komme ich mir als Leser verarscht vor. Das driftet dann sogar ins Unlogische ab: Warum können Valnar und Alaine plötzlich Abraxas besiegen, während sie anfangs dazu nicht in der Lage waren? Wurden sie etwa stärker? Wenn ja, waurm wurde das nicht wenigstens in einem kurzen Nebensatz erwähnt? Und warum ist Vincent Weynard als erster Vampir so eine unglaubliche Gurke und stirbt innerhalb von 2½ Seiten?
Letztendlich müssen noch die Plotholes angesprochen werden. Das Buch hat kein mir bekanntes aus der Storyline beseitigt, stattdessen jedoch noch welche hinzugefügt. Nirgendwo wird einerseits erwähnt, dass Vampire Gedanken lesen, andererseits werden einfach Valnars Gedanken gelesen, darauf geantwortet und er antwortet in einer Art und Weise, die darauf schließen lässt, dass er darüber Bescheid weiß, obwohl ihm das nie gesagt wurde. Im Spiel unterlässt Asgar es absichtlich, Valnar daran zu erinnern, dass er das Blut eines Menschen, der mit einem Vampir geschlafen hat, braucht, um Aysha wiederzubeleben und sie geköpft sein muss. Dies tut er, um ihm seine Naivität und Sturheit aufzuzeigen, ihn quasi zu "erziehen" oder sich einfach nur als überlegener als Valnar darzustellen. Im Buch wurde dies ungünstig abgeändert: Asgar sagt Valnar schon vor dem Flug nach Klennar, dass die Umstände nicht passen. Trotzdem lässt er sich von Valnar überreden. Als sie vor Ayshas Leiche liegen, liest Asgar nochmal im Zauberbuch und entscheidet sich spontan gegen die Wiederbelebung. Aufgrund seiner Reaktion (hochgezogene Augenbrauen) könnte man mutmaßen, dass im Zauberbuch ein Grund steht, warum es fatal ist, jemanden wiederzubeleben, solange die Vorgaben nicht erfüllt sind, aber es wird einfach nicht weiter erwähnt. Ganz schwach.
In der Vorlage flüchten nach Sir Esthirs Tod einige Ritter aus dem Schloss, das ist auch der Grund, warum die Drei überhaupt das Schloss verlassen. Dementsprechend muss man davon ausgehen, dass die Ritter es schaffen, die Welt über die Situation im Schloss der Aldaines aufzuklären. Stattdessen weiß komischerweise nur Jasmina Heldar (im Original noch Korina Heldar) in der Tranak-Silbermine Bescheid, während der Rest der Welt nicht unterrichtet ist (weder die Soldaten in Uruya, noch der König selbst). Es ist mir absolut unverständlich, wie einem so etwas als routinierter Autor entfallen kann.

Story und Charaktere:
Die Handlungs-Umsetzung hält sich relativ treu an die Vorlage, versucht jedoch, wie oben bereits geschrieben, ein paar Aspekte umzukrempeln. Wie gesagt, Enkel und Großvater fehlen komplett, Vincent Weynards Vampirhatz wird wesentlich knapper in einem Flashback im letzten Viertel des Buches dargestellt. Die Erzählreihenfolge wird auch etwas geändert: Das Buch beginnt mit Asgars Ausrottung von Shannar, Valnar folgt erst später, sodass ein mehrmaliger Wechsel zwischen beiden Perspektiven nicht vorkommt. Abgesehen davon hält sich die Story ziemlich genau an die Vorlage, weshalb dazu nichts weiter gesagt werden muss.
Die Charaktere jedoch sind schwach umgesetzt. Asgar verliert einen Großteil seines schwarzen Humors, der ihm so viele Sympathiepunkte im Spiel einbrachte, stattdessen wird er als wesentlich weniger besonnen und wilder dargestellt, als es im Original der Fall war. Er ist somit ein gänzlich unsympathischer Zeitgenosse, dessen Tod man sich herbeiwünscht (ganz anders als im Spiel, als mich sein Ableben wirklich getroffen hat). Alaine ist die einzige, die in der Buchvorlage insgesamt etwas passender dargestellt wurde, da ihre kleinen Streitereien mit Asgar und ihre Meinungsähnlichkeit mit Valnar insgesamt besser verständlich machen, warum sie sich letztendlich für Valnar entschieden hat. Hier war aber klar, dass das Buch punkten konnte, da das Spiel immerhin logisches Verhalten für 5 verschiedene Enden darstellen musste. Valnar ist im Buch fast noch emo-mäßiger als im Spiel und es hat mich ein Stück weit genervt, wie sehr und wie andauernd er Asgar hasste. Die restlichen Charaktere bleiben blass und unwichtig.
Gestört hat mich zudem, wie schnell und emotionslos im letzten Kapitel Asgars Größenwahnsinn und seine verrückten Pläne dargestellt wurden. Das hat aber auch die Vorlage kaum besser gemacht. Plötzlich war der vorher über etliche Abenteuer entstandene Zusammenhalt zwischen den 3 Charakteren weg und man hat sich eben abgeschlachtet. Auch hier wieder: enttäuschend.
Charakterentwicklungen gibt es, wie in der Vorlage, (nahezu) keine. Nur Valnar gewöhnt sich (ganz geringfügig) an sein Vampirdasein, eine echte Entwicklung ist das jedoch nicht.

Fazit:
Das Buch hatte die Möglichkeit, vieles, was im Spiel nicht gut gemacht wurde, besser zu machen. Stattdessen hat es nahezu alle Punkte verschlechtert. Meiner Meinung nach nicht empfehlenswert. Auch wenn ich das Spiel nicht kennen würde, mehr als 5/10 würde ich dem Buch nicht geben.
[img]http://img580.imageshack.us/img580/9039/hvbk.jpg[/img]
Benutzeravatar
Morlorx
Vampir 3. Generation
Beiträge: 641
Registriert: 28. Nov 2004 16:30

Re: Vampires Dawn Buch

Beitrag von Morlorx »

Sylverblack hat geschrieben:So. Vor nicht allzu langer Zeit habe auch ich mir das Buch durchgelesen und versuche nun, die Eindrücke, die beim Lesen des Buches entstanden sind, adäquat widerzugeben.

Fangen wir erstmal mit dem Formalen an:
Das Cover empfinde ich insgesamt als gelungen, die Font jedoch etwas öde. Da es sich um einen winzigen Verlag handelt, stört es eher nicht, dass der Druck nicht so fein und präzise ist, wie man es von Büchern größerer Verläge kennt. Oft angesprochen (auch in anderen Foren) und tatsächlich störend sind die RS-Fehler. Ca. jede 5. Seite hat einen, darunter einige auffällige wie doppelte Wörter o.ä., da wäre es besser gewesen, einen Deutschlehrer probelesen zu lassen.

Schreibstil:
Schreibstilistisch handelt es sich hier um absoluten Durchschnitt. In seiner Form an sich zufriedenstellend, habe ich mich persönlich am Stil gestört, weil er mir viel zu einfach gehalten war. Damit meine ich nicht den Satzbau, sondern die Tatsache, dass Details nur am Rande vorkommen und generell sehr wenig beschrieben wird. Das hat den Vorteil, dass Leute mit genügend Fantasie sich ihre Szenerie gedanklich selbst zusammenstellen, aber Andere werden Probleme haben, sich ein Bild machen zu können, wenn ein Gros der Dinge einfach unbeschrieben bleibt. Wenn ich das Buch gelesen hätte, ohne das Spiel zu kennen, hätte ich mich darüber geärgert, dass zu wenig beschrieben wurde und man somit keine Ahnung hat, wie sehr viele Orte, Wesen oder Personen aussehen, sodass das Buch von einer gewissen "Gesichtslosigkeit" im engsten Sinne des Wortes geprägt ist. Insgesamt erinnert mich der Stil an den eines Jugendbuches, was mich persönlich langweilt.
Noch ein Wort zur Auswahl der Wörter: Wenn ich noch einmal das Wort "herumwirbeln" für "sich umdrehen" lesen muss, verliere ich den Verstand. Bei "herumwirbeln" stelle ich mir immer vor, wie jemand wild gestikulierend, sich ganz hektisch und erschrocken um sich selbst dreht und die Richtung wechselt. Im Buch wirbeln einfach alle Charaktere dauernd herum, selbst wenn sie nur ein wenig die Richtung wechseln. Das hat mich beim Lesen ungemein gestört.

Erzählstil und -struktur:
Hier wurde wirklich Potential verschenkt. VD hatte mich seinerzeit auch deshalb so begeistert, weil die Story (besonders zu Beginn) so viele Stränge miteinander verknüpfte und ständig zwischen ihnen wechselte. Den erzählererischen Rahmen, der viel der Erklärungsarbeit über die VD-Welt hätte abnehmen (oder zumindest wesentlich besser präzisieren) können, wurde einfach weggenommen. Enkel und Opa existieren im Buch nicht. Dabei haben sie einige Fragen der Handlung in der Vorlage gut erläutert und auch etwaige Logikungereimtheiten erklärt. Im Spiel findet anfangs mehrmals ein Wechsel zwischen Asgars und Valnars Perspektive statt, sogar Vincent Weynard wird mit eingebunden, während dieser Teil im Buch fast vollkommen entfällt und sich auf einen insgesamt 4-seitigen Flashback, der erst spät in der Storyline auftritt, konzentriert. Das fand ich sehr enttäuschend.
Ich befürchtete schon früh, dass das erzählerische Limit so stark an das Schlauchdesign des Anfangs des Spiel gebunden sein würde, und so war es am Ende auch: Während man nur in den ersten 2 bis 3 Stunden im Spiel der Storyline geradlinig folgt, verbraucht das Buch hier die erste Hälfte seiner Seiten (und das obwohl, wie schon erwähnt, einige Dinge weggelassen wurden [Vincent W., Enkel und Großvater]). Den Großteil des Spiels verbringt man ab der Open World-Phase, als Valnar den Fledermauszauber erlernt und die drei Protagonisten durch die Welt jetten. Zu diesem Zeitpunkt hat das Buch schon fast ⅔ seiner Kapitel abgeschlossen. Folgend werden die nächsten Story-Stationen (die Tranak-Mine -> Lombar und die Pyramide [diese beiden Punkte gehören eigtl. nicht zur Hauptquestreihe] -> Tradan -> Uruya und der Schattenwald -> Limm und das Magiegebirge -> Asdion und die KdA -> Abraxas' Turm -> Schloss Tranak -> Asran und der Dungeon -> Ätherebene) in nur 100 Seiten zu kurz abgearbeitet. Besonders kurios fallen dabei die Kämpfe aus. Während sich sowohl Spiel als auch Buch die Mühe machen, Antagonisten wie Abraxas so aufzubauen, dass sie dem Spieler und dem Leser als Gefahr dargestellt werden (wichtig, um Spannung zu erzeugen), so schnell werden sie dann von den Helden "beseitigt". Sir Esthir, der erste Bosskampf im Spiel, stirbt im Buch einfach ohne "Kampf", weil sich Valnar lieber um ein paar Soldaten kümmert und Asgar ihn derweil fix zweiteilt. Bei Aysha hatte ich aufgrund ihres magischen Nebels die Hoffnung, dass sich ab hier die Kämpfe ausdehnten und spannend würden, aber auch hier wird es geradezu grotesk, wie schnell sie nach dem Verschwinden ihres Nebels getötet wird (nämlich innerhalb von 5 Zeilen). Entschuldigung, aber das ist imo einfach nur schwach. Kämpfe gehören sicherlich zu den anspruchsvolleren erzählerischen Aspekten eines Buches, aber so... komme ich mir als Leser verarscht vor. Das driftet dann sogar ins Unlogische ab: Warum können Valnar und Alaine plötzlich Abraxas besiegen, während sie anfangs dazu nicht in der Lage waren? Wurden sie etwa stärker? Wenn ja, waurm wurde das nicht wenigstens in einem kurzen Nebensatz erwähnt? Und warum ist Vincent Weynard als erster Vampir so eine unglaubliche Gurke und stirbt innerhalb von 2½ Seiten?
Letztendlich müssen noch die Plotholes angesprochen werden. Das Buch hat kein mir bekanntes aus der Storyline beseitigt, stattdessen jedoch noch welche hinzugefügt. Nirgendwo wird einerseits erwähnt, dass Vampire Gedanken lesen, andererseits werden einfach Valnars Gedanken gelesen, darauf geantwortet und er antwortet in einer Art und Weise, die darauf schließen lässt, dass er darüber Bescheid weiß, obwohl ihm das nie gesagt wurde. Im Spiel unterlässt Asgar es absichtlich, Valnar daran zu erinnern, dass er das Blut eines Menschen, der mit einem Vampir geschlafen hat, braucht, um Aysha wiederzubeleben und sie geköpft sein muss. Dies tut er, um ihm seine Naivität und Sturheit aufzuzeigen, ihn quasi zu "erziehen" oder sich einfach nur als überlegener als Valnar darzustellen. Im Buch wurde dies ungünstig abgeändert: Asgar sagt Valnar schon vor dem Flug nach Klennar, dass die Umstände nicht passen. Trotzdem lässt er sich von Valnar überreden. Als sie vor Ayshas Leiche liegen, liest Asgar nochmal im Zauberbuch und entscheidet sich spontan gegen die Wiederbelebung. Aufgrund seiner Reaktion (hochgezogene Augenbrauen) könnte man mutmaßen, dass im Zauberbuch ein Grund steht, warum es fatal ist, jemanden wiederzubeleben, solange die Vorgaben nicht erfüllt sind, aber es wird einfach nicht weiter erwähnt. Ganz schwach.
In der Vorlage flüchten nach Sir Esthirs Tod einige Ritter aus dem Schloss, das ist auch der Grund, warum die Drei überhaupt das Schloss verlassen. Dementsprechend muss man davon ausgehen, dass die Ritter es schaffen, die Welt über die Situation im Schloss der Aldaines aufzuklären. Stattdessen weiß komischerweise nur Jasmina Heldar (im Original noch Korina Heldar) in der Tranak-Silbermine Bescheid, während der Rest der Welt nicht unterrichtet ist (weder die Soldaten in Uruya, noch der König selbst). Es ist mir absolut unverständlich, wie einem so etwas als routinierter Autor entfallen kann.

Story und Charaktere:
Die Handlungs-Umsetzung hält sich relativ treu an die Vorlage, versucht jedoch, wie oben bereits geschrieben, ein paar Aspekte umzukrempeln. Wie gesagt, Enkel und Großvater fehlen komplett, Vincent Weynards Vampirhatz wird wesentlich knapper in einem Flashback im letzten Viertel des Buches dargestellt. Die Erzählreihenfolge wird auch etwas geändert: Das Buch beginnt mit Asgars Ausrottung von Shannar, Valnar folgt erst später, sodass ein mehrmaliger Wechsel zwischen beiden Perspektiven nicht vorkommt. Abgesehen davon hält sich die Story ziemlich genau an die Vorlage, weshalb dazu nichts weiter gesagt werden muss.
Die Charaktere jedoch sind schwach umgesetzt. Asgar verliert einen Großteil seines schwarzen Humors, der ihm so viele Sympathiepunkte im Spiel einbrachte, stattdessen wird er als wesentlich weniger besonnen und wilder dargestellt, als es im Original der Fall war. Er ist somit ein gänzlich unsympathischer Zeitgenosse, dessen Tod man sich herbeiwünscht (ganz anders als im Spiel, als mich sein Ableben wirklich getroffen hat). Alaine ist die einzige, die in der Buchvorlage insgesamt etwas passender dargestellt wurde, da ihre kleinen Streitereien mit Asgar und ihre Meinungsähnlichkeit mit Valnar insgesamt besser verständlich machen, warum sie sich letztendlich für Valnar entschieden hat. Hier war aber klar, dass das Buch punkten konnte, da das Spiel immerhin logisches Verhalten für 5 verschiedene Enden darstellen musste. Valnar ist im Buch fast noch emo-mäßiger als im Spiel und es hat mich ein Stück weit genervt, wie sehr und wie andauernd er Asgar hasste. Die restlichen Charaktere bleiben blass und unwichtig.
Gestört hat mich zudem, wie schnell und emotionslos im letzten Kapitel Asgars Größenwahnsinn und seine verrückten Pläne dargestellt wurden. Das hat aber auch die Vorlage kaum besser gemacht. Plötzlich war der vorher über etliche Abenteuer entstandene Zusammenhalt zwischen den 3 Charakteren weg und man hat sich eben abgeschlachtet. Auch hier wieder: enttäuschend.
Charakterentwicklungen gibt es, wie in der Vorlage, (nahezu) keine. Nur Valnar gewöhnt sich (ganz geringfügig) an sein Vampirdasein, eine echte Entwicklung ist das jedoch nicht.

Fazit:
Das Buch hatte die Möglichkeit, vieles, was im Spiel nicht gut gemacht wurde, besser zu machen. Stattdessen hat es nahezu alle Punkte verschlechtert. Meiner Meinung nach nicht empfehlenswert. Auch wenn ich das Spiel nicht kennen würde, mehr als 5/10 würde ich dem Buch nicht geben.
Sehr guter Beitrag, Sylverblack!
Benutzeravatar
Cairiel
Gebissener Mensch
Beiträge: 14
Registriert: 10. Jul 2013 15:24

Re: Vampires Dawn Buch

Beitrag von Cairiel »

Den zweiten Band gibt es jetzt dann auch als Buch. :) Auf Amazon ist er bereits vorbestellbar, ebenso wie im Verlagsshop. Dort gibt es sogar eine begrenzte Anzahl mit Signatur von Marlex abzustauben.

http://weltenschmiedeverlag.de/produkt/ ... -dawn-2-2/
Gesperrt