Ohne dich jetzt in irgendeiner Weiße kritisieren zu wollen, aber ähnliche Vergleiche und teils die gleichen Aussagen hab ich schon häufiger gelesen.
Schonmal von Leo Booth gehört? Ist nen Reverent, der eben diese Fragestellung ausführlichst behandelt hat.
Hier etwa nachzulesen.
Ich selbst hab nicht viel mit Theologie am Hut, auch bin ich keiner, der grundlos Religion hinterfragt. Dennoch interessiert mich genau das Thema, in wie weit Gott nicht eine Abwehrreaktion unseres Gehirns ist, sehr. Habe auch vor nächstes Jahr ein Neurologiestudium (bzw. Kognitionswissenschaften) zu beginnen und bin mal gespannt, in wie weit Theologie da eine Rolle spielen wird.
Dein Post ist ziemlich löchrig, ich möchte auch nur kurz dazu kommentieren:
Gott ist der Glaube an eines Menschen an etwas unerklärbares.
Gott ist keine Person, vielmehr ein Ding.
Es ist ein imaginärer Gegenstand, der durch die Gedankenkraft der Menschen geschaffen wird.
Ich finde, dass ist etwas gegebenes.
Gott ist eine Idee. Wer Platon's Höhlengleichnis kennt, der wird das verstehen können.
Kurz gefasst: Gott ist nichts reales, aber auch nichts imaginäres. Er ist eine Idee, also ein Gegenstand, der nur in unseren Gedanken existiert.
Gott muss ein Ding sein, da es wie Dinge dazu da ist (geschaffen wurde) seinen Zweck zu erfüllen.
Da kommt es total darauf an, wie du Ding/Gegenstand definierst. Gehst du nach Platon, so wie ich, wäre Gott kein Gegenstand, da er keinen Schattenwurf bildet, also nicht auf der Welt existenziell ist. Dennoch existieren Gedanken an ihn.
Gott ist eine Idee.
Die Menschen die an Gott glauben haben oft Probleme, deren Lösung sie in dem Glauben an dieses finden. Der Glaube gibt ihnen Halt, Kraft, Genugtuung und weitere tolle positive Gefühle, denn dies ist sein Zweck, der Grund warum man es geschaffen hat.
Jain, mir ist das zu allgemein gefasst. Glaube (du verbindest Glaube mit Gott)
kann ein Ausweg aus Problemen sein. Andere werden in ihren Glauben hineingeboren, es fehlt ihnen eine Erfahrung von Zeit ohne Religion. D.h. sie sind zwar nicht gezwungen zu glauben, sie tun es aber, weil sie es schon seit Geburt so kennen. Und ja, Glaube gibt dem Menschen Halt, Kraft und Zuversicht.
Bei "Zweck" und "geschaffen" fallen mir 2 Wörter ins Auge, die jedem Philosophen (bin selbst keiner!) erstmal stundenlange Diskussionsbasis geben würden.
Ich will das hier nicht hinterfragen, lassen wir es einfach so stehen als wüsstest du von einer zuverlässigen Quelle und könntest das als gegeben hinnehmen.
Jedoch, schaut man sich dies alles näher an, so ist das Gott eine Art Droge, wenn man es nimmt (also an einen Gott glaubt) so treten die ganzen positiven Eigenschaften in Kraft.
Nimmt man es regelmäßig und konstant, so gewöhnt sich das Gehirn daran, man bekommt den inneren Zwang immer weiter zu machen, und umso mehr man nimmt, umso mehr braucht das Gehirn.
Ich hab zwar weder Erfahrungen mit dem einen noch dem anderen Gemacht, ich finde aber eine Verallgemeinerung, zu sagen, dass Gott genau so wie eine physische Droge auf das Hirn wirkt, etwas zu gewagt. Ich kann nur von dem erzählen, was ich gehört, gelesen und gelernt habe und ich glaube der Vergleich ist - auf die Allgemeinheit bezogen - viel zu extrem. Es gibt genug Menschen, die mit Gott leben, ohne abhängig zu sein. Die können auch ruhig einen Monat mal nicht in die Kirche gehen und müssen auch nicht zwanghaft Beten (um es auf das grundwesentliche zu begrenzen). Das hast du bei Drogenabhängigen, die selbst nur leichtere Drogen nehmen, nicht gegeben. Auch meine - strenggläubige, christliche - Freundin hat keinerlei "Entzugserscheinungen", wenn sie mal keine Dosis "Gott" verfügbar hat, denn anders als physische Drogen, also Tabletten, "Stoff", etc., ist Glaube immer zugänglich und bringt sogesehen keine Nebenwirkungen mit sich. Auch findet keine Adaption im Sinne, dass man immer mehr möchte statt. So wie ich das sehe, kann man gut auf einem Niveau von Glaube leben, man fällt also nicht immer und immer tiefer ins Extrem des Glaubens rein.
Nimmt man es eine Zeit lang nicht, oder nur unregelmäßig, dann ist das Gehirn auf Entzug und man fühlt sich schlecht (weil man denkt, man hat es, das "Gott" enttäuscht - so in der Realität) und nimmt wieder mehr.
Ich kann ab dieser Aussage nichtmehr folgen. Man kann wirklich nur schwer gezwungen werden, nicht zu glauben. Und wie oben erwähnt, ist ein Entzug auf Basis von Verzicht auf Rituale nicht gleichzeitig ein kompletter Glaubensentzug. Das mit dem "Man hat Gott enttäuscht" personifiziert meiner Meinung nach "Gott" viel zu sehr, da sich viele Gläubige (nicht alle, ich weiß, aber viele) bewusst sind, dass sie es nicht mit einer realen Person zu tun haben.
Genauso ist es auch nur dann heilbar, wenn man selber davon überzeugt ist, dass man es nicht braucht und sich der Sucht (der Angst vor einer Gottesstrafe) nicht klein bekommen lässt.
Jetzt redest du so, als wäre Glaube eine Krankheit. Ich bekomm langsam das Gefühl, als würdest du "Glauben" gleich mit etwas extremistischen Vergleichen, als seien alle Gläubigen gleich Hardcore-Gottesanbeter, die von ihrem Glauben und von Gott bessessen sind. Ich kann dich beruhigen, so wie du es hier vorprädigst, so ist es nicht. Beweiße hab ich nicht, aber ich kann nur sagen, red doch mal mit einem Gläubigen. Nicht mit einem Priester oder einem Sektenmitglied, aber wie wärs mit dem Nachbar, der Schulfreundin oder evt. jemand aus der eigenen Familie?
Gott oder auch Glaube ist eine Droge für die breite Masse
Finales Nein, diese Droge wird nur dann zur Droge, wenn man bereits im Grenzbereich der Überdosis sich bewegt. Vorher ist Glaube nichts anderes, als eine Charaktereigenschaft, eine Einstellung, viel mehr, eine Lebensweiße. Aber keine Droge und keine Abhängigkeit. Und erst recht keine Krankheit.