Gedichte

[Jayna644]

Eine wahre Geschichte...

Illusionen und Visionen

EIne magere Frau,
In einem Weissen Zimmer...
Ohne jegliche möbel,
Schaukelt in der ecke.

Sie schaut nicht auf,
doch dann steht sie,
geht an eine wand und schreibt:
"Luziferius Index!"

Sie schreit auf, und schreibt weiter:
"Beware of the Light!
Lux Veritatis!"
Sie geht zurück und schaukelt sich...

Sie sieht auf, und blickt voller hass und zorn,
schaut auf einen punkt weit hinter mir...
Dann fixiert sie mich,
Und sagt: "DU Bist mal ICH!"

Gelähmt

Ich hör einen Schuss,
seh dich am boden.
Lache und doch weine ich.

Wieer und wieder rüttel ich,
an deiner leblosen hülle.
Ich will nicht das du gehst.

Dann sagst du sacht ein letztes mal:
"Mein Schatz, ich bin doch immer da!"
Und sackst in dich zusammen.

Ich weine wie ein Katzenkind,
gelähmt vor angst und Furcht.
Dann steigst du in den himmel auf.

[Jayna644]

Eine Spur aus Schmerzen

Ein Schuss und ich liege,
Ich lache vor schmerzen.
Ein weiter und ich falle,
lache trotzdem weiter.

Ich schlucke eine Pille,
Ich setze eine Spritze,
merke keine schmerzen,
lache immer weiter.

Ich schlage auf...
merk es nicht,
fang an zu weinen,
mein kopf macht dicht.

Ich sitz' im Himmel,
trauer groß,
mir wurde alles genommen,
was mir lieb und wichtig schien.

Ich wache auf,
sehe mich im Spiegel,
denke: NEIN!
Und ruf' Freunde an.

Sie kommen,
wir feiern,
wir lachen,
wir sind glücklich.

Sie gehen,
ich gehe,
Schmerz bleibt,
Trauer auch.

Ich gehe,
komme an,
nehm das Messer,
schramme herüber.

Eine Schramme,
Zwei Schrammen,
Drei Schrammen,
ein Schnitt.

Die Spur nimmt ihren Lauf,
sie endet hier,
fängt wieder an,
geht immer weiter.

Ich denke mir wieder,
KOMM DAMIT KLAR,
schaue mich an,
und lächele.

Ich weiss bei mir,
ich bin viel Wert,
denn wert ist relativ,
und nicht Geld oder Macht!

[Shadow_Firemage]

Jayne, ich will dir nicht zu Nahe treten,
aber weißt du überhaupt, wie es ist, Depressiv zu sein?
Vergleichen damit ist physischer Schmerz nichts.

Lieber ein Engel ohne Flügel,
als ein Körper ohne Seele.

[lt. hamlet]

Ehrlich gesagt würde ich psychischen Schmerz und physischen Schmerz gar nicht vergleichen wollen.

[Jayna644]

Ich denke ihr habt Falsch verstanden was ich ausdrücken will...

Shadow_Firemage: Ich weiss sehr wohl wie es ist Depressiv zu sein. Ich werde seit der Grundschule gemobbt... und meine damalige Klassenlehrerin hat mich geschlagen... (OH ja! Das ist wahr!)

Ich will damit eigentlich ausdrücken das alles ein Ende findet. Sei es wenn es durch Drogen geht:
Ich schlucke eine Pille,
Ich setze eine Spritze,
merke keine schmerzen,
lache immer weiter.

Nunja, das soll ja n icht heissen dass der mensch sofort stirbt. Es drückt nur halt eben wie lt.hamlet sagte; Psychischen und Physischen schmerz aus.

Ich meine, ich sollte mal versuchen fröhlichere gedichte zu schreiben... oder?

[lt. hamlet]

Eine Depression ist nicht zwangsläufig mit allen negativen Gefühlen gleichzusetzen, die du so hast. Ich sage dir das allein deswegen, weil's ein klinischer Fachausdruck ist, der vorsichtig verwendet werden sollte.

Was mir im übrigen bei allen deinen Gedichten auffällt, ist die inhaltliche Nähe der Texte zum lyrischen Ich: das plaudert bei dir grundsätzlich und ohne jede Distanz zum Leser aus der Westentasche über das, was ihm gerade durch den Kopf geht. Das hat den Vorteil, dass der Leser direkt im Geschehen ankommt, sorgt aber dafür, dass ihm mitunter der nötige Abstand fehlt, um mehr als emotionalen Ballast in dem Text zu finden. Nun kann ich natürlich unmöglich wissen, ob du einen bestimmten Anspruch an deine Gedichte stellst und wenn ja welchen - aber du könntest doch mal versuchen, deine Texte aktiv und gewollt in eine bestimmte Richtung weiterzuentwickeln, bzw. mal ein wenig mit dieser oder jener Richtung, Form, etc. experimentieren.
z. B. ein paar Haikus, Sonette, Dialoge schreiben; dir einen Lyrikband von diesem oder jenen Autor kaufen und ein wenig von dem mitnehmen, was du darin liest.

[Jayna644]

Laufe und Sterbe...

So sehr's mich schmerzt,
so depressiv es ist,
weshalb hab ich's verdient,
wie es gekommen ist!

Man trete auf mich ein,
lieg ich auf am Boden,
keinen intressierts,
wen kümmern schwache?

Ja ich bin Schwach,
ich steh dazu,
mit einer Störung,
Ich lebe auch noch...

Muss man erst Lieb sein,
bei gefahr dann treten?
Muss man mich Laufen sehen,
damit man wenn ich stolper,
mich töten kann?

Erklär mir nur warum,
mn sowas mit mir macht?
Mich auf den Boden bringen,
und dann um die ecke zwingen...

Lauf und Sterb,
das ist der Fakt,
Lauf und Sterb,
dass was mich erwartet.

(c) Rafael J. 17.05.2014 22:05

[Basti]

Never Sleepers Eintrag vom 06. 02. 2014 übersehen, weil ihr lieber über Salami und Schokolade geredet habt. Man.
Erster lesenswerter Beitrag hier seit... längerer Zeit. Bitte, Never Sleeper, wenn du bereit wärst hier oder an anderer Stelle noch mehr davon zu teilen, vielleicht auch Neures oder ausführlicher bzw. an einem der beiden Orte einen Hinweis darauf zu hinterlassen, wo Solcherlei zu finden ist: Ich würde mich freuen.

This.

[Jayna644]

Haiku an den Sommer

Wunderbarer Tag,
Sommernächte viel zu warm,
gehen wir schwimmen?

Wasserbombenschlacht,
Alles wird so nass gemacht,
lautes lachen schallt.

"Los jetzt, kommt jetzt her!"
Riefen uns die anderen,
Es ging also los.

Wir badeten lang,
in einem klaren Waldsee,
bis es dunkel war.

Wir trafen uns oft,
eigentlich an jedem tag,
und gingen baden.

So ging er dann fort,
der Sommer ward verschwunden,
der Herbst zog jetzt ein.

Na besser? oder auch nicht?

[lt. hamlet]

Haikus, so wie ich sie kenne, funktionieren eigentlich etwas anders:
5 - 7- 5 Soweit so gut
Allerdings meine ich, das ein Haiku dann beendet sein muss und sein Wert in der Regel daran gemessen wird, wie viel es in diesen drei Zeilen transportieren kann;

An old silent pond...
A frog jumps into the pond,
splash! Silence again.

- Bashō

The apparition of these faces in the crowd;
Petals on a wet, black bough.

- E. Pound

Das Zweite ist nicht eigentlich ein Haiku, aber ist als Beispiel für die textliche Abgeschlossenheit trotzdem sehr dienlich. Soweit der Teil dieses Beitrages, der dein Gedicht nur indirekt zum Thema hat.

Ich bin von deinem Gedicht keinesfalls begeistert, aber es ist definitiv eine Verbesserung, ein Fortschritt im Vergleich zu den meisten deiner Gedichte, die ich bisher gelesen habe - und wenn sie bloß aus der Veränderung herrührt. Ich würde mich freuen, hier weiter Gedichte von dir lesen zu dürfen und stehe dir selbstverständlich gern mit Ratschlägen und Beleidigungen unter der Gürtellinie zur Seite (vielleicht auch nicht, falls mich der Blitz trifft oder ich deine Texte zu doof finde, um sie zu kommentieren).

http://www.poetryfoundation.org - je nachdem, wie gut dein Englisch ist, findest du auf dieser Internetseite einen vergleichsweise breit aufgestellten Fundus von Gedichten aus verschiedenen Epochen. Das kann inspirierend sein, niederschmetternd oder beim Lesen Freude machen (alles zugleich ist mir persönlich am liebsten).